Nun muss ich mich doch ziemlich beeilen, wenn ich noch vor
Beginn des neuen Jahres über mein etwas anderes Weihnachtsfest hier in Dili
berichten möchte. Ein „etwas anderes“ Weihnachtsfest trifft es meiner Meinung
nach sehr gut. Das klingt jetzt nicht besonders positiv, aber wartet ab.
Der Tag des 24. Dezembers begann mit einer großen Auf-und
Umräumaktion, denn hoher Besuch wurde um die Mittagszeit erwartet. Zu mir wurde
gesagt, es kommen Leute von einer gewissen Partei zusammen mit welchem vom
Fernsehen, die dem Kinderheim eine Weihnachtsspende zukommen lassen wollen. Die
Schwestern gingen fest davon aus, dass das Fernsehteam auch filmen möchte, das
habe ich aber von vornherein stark bezweifelt. Immer wenn großzügige Spenden
vorbeigebracht werden, und das ist in der Vorweihnachtszeit des Öfteren
passiert, mussten die Kinder ein kleines Programm aus Singen, Tanzen und
Blockflöten zum Besten geben. „Alle Jahre wieder“ sangen die Kinder zweistimmig
und auf der Blockflöte trugen wir gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „Freue
dich Welt“ gemeinsam vor. Gefilmt wurde nicht, dafür umso mehr Fotos
geschossen. Die meisten Spenden bestehen aus Nudeln, Öl zum Braten, Zahnbürsten
und Zahncreme, Seife und Waschmittel, Schulhefte, Kekse und andere Süßigkeiten,
Säften und ganz viel Reis. Sogar im Schlafsaal der Kinder werden momentan die
Reissäcke gelagert und man könnte fast meinen, dass dieser Vorrat mindestens
bis zum nächsten Weihnachten reicht. Es wurden noch ein paar Worte des Danks
ausgesprochen und dann machten sich die Parteileute und die vom Fernsehen auf
den Nachhauseweg.
Nach dem Duschen machte ich den Kindern mehr oder weniger schöne Flechtfrisuren, ich muss zugeben, langsam bekomme ich Übung, und zu Weihnachten durften die Mädchen auch besondere Kleider tragen. Um 19.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Kathedrale und um 20.30 Uhr begann die Messe. Viele Menschen besuchten die Kirche und sogar vor dieser drängten sich die Menschen, da innen nicht genügend Sitzplätze zur Verfügung standen. Die Messe ging fast zwei Stunden und als einige bekannte Weihnachtsmelodien, natürlich ohne deutschen Text, erklangen, überkam mich dann doch auch etwas Sehnsucht nach meiner Familie. Eine für mich etwas seltsame Tradition erlebte ich zum Ende der Messe. Der Priester nahm das Jesuskind aus der mit bunt blinkenden Lichterketten geschmückten Krippe, und jeder Besucher ging nach vorne, um das Jesuskind zu küssen. Nicht nur vor dem Altar, sondern an mehreren Stellen der Kathedrale standen Helfer mit einer Puppe im Arm, sonst hätte es ewig gedauert, bis alle Menschen einen Kuss dem Jesuskind geschenkt hätten. Zurück im Kinderheim ging es dann ins Bett. Doch Christine und ich zündeten noch ein paar Kerzen an und lasen gemeinsam die Weihnachtsgeschichte, um uns ein wenig besinnlich zu stimmen.
Nach dem Duschen machte ich den Kindern mehr oder weniger schöne Flechtfrisuren, ich muss zugeben, langsam bekomme ich Übung, und zu Weihnachten durften die Mädchen auch besondere Kleider tragen. Um 19.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Kathedrale und um 20.30 Uhr begann die Messe. Viele Menschen besuchten die Kirche und sogar vor dieser drängten sich die Menschen, da innen nicht genügend Sitzplätze zur Verfügung standen. Die Messe ging fast zwei Stunden und als einige bekannte Weihnachtsmelodien, natürlich ohne deutschen Text, erklangen, überkam mich dann doch auch etwas Sehnsucht nach meiner Familie. Eine für mich etwas seltsame Tradition erlebte ich zum Ende der Messe. Der Priester nahm das Jesuskind aus der mit bunt blinkenden Lichterketten geschmückten Krippe, und jeder Besucher ging nach vorne, um das Jesuskind zu küssen. Nicht nur vor dem Altar, sondern an mehreren Stellen der Kathedrale standen Helfer mit einer Puppe im Arm, sonst hätte es ewig gedauert, bis alle Menschen einen Kuss dem Jesuskind geschenkt hätten. Zurück im Kinderheim ging es dann ins Bett. Doch Christine und ich zündeten noch ein paar Kerzen an und lasen gemeinsam die Weihnachtsgeschichte, um uns ein wenig besinnlich zu stimmen.
Die kleine Vorstellung am Vormittag
Die Kathedrale bei Nacht
Und die Kathedrale von innen
Am ersten Weihnachtsfeiertag ging es morgens wieder in die
Kathedrale zur Messe. Anschließend gab es ein festliches Frühstück: Bakso. Das
ist eine indonesische Suppe mit Nudeln und Fisch- bzw. Fleischbällchen, Gemüse,
Zwiebeln und Kräutern. Geplant war an diesem Tag nichts und umso froher waren
wir, als ein Priester vorbei kam und uns spontan zu einem Strandausflug einlud.
Trotz des Regens verbrachten wir einen schönen Nachmittag, nicht im Schnee,
aber an einem wunderschönen Strand. Abends kam noch eine indonesische Familie
vorbei. Die Eltern durfte ich schon auf der Weihnachtsfeier der indonesischen Botschaft
kennenlernen und auch ihre vier Kinder sind wirklich nett. Sie luden uns für
den nächsten Tag ein.
Viel Freude haben uns diese kleinen Krebse bereitet
Nun hatten wir also auch schon etwas für den zweiten
Weihnachtsfeiertag geplant. Wir wurden von der Familie abgeholt und gingen mit
der Tochter und einer ihrer Freundinnen in ein Restaurant. Das eine Mädchen
studiert in Jakarta Zahnmedizin, die andere geht in Australien zur Schule und
beide sind über Weihnachten zu Besuch bei ihren Familien. Es war ein schöner
Tag und wir haben zwei nette Freundinnen gewonnen. Auch für den nächsten Tag
verabredeten wir uns und bestimmt werden wir uns auch mal wieder treffen, wenn
es sich ergibt!
Unsere indonesischen Freundinnen
Nun hat das Jahr 2015 bei mir nur noch vier Stunden und um
22.00 Uhr werde ich in die Messe gehen. Ich bin gespannt, was der Abend sonst
noch so bringt und im neuen Jahr werdet ihr alle wieder von mir hören bzw.
lesen.
„GEHE NICHT, WOHIN DER WEG FÜHREN MAG, SONDERN DORTHIN, WO KEIN
WEG IST, UND HINTERLASSE EINE SPUR“
Jean Paul
Mit diesen Worten wünsche ich allen ein gesegnetes und
gesundes neues Jahr mit viel Mut für Neues und Unbekanntes.
Eure Laura
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