Viel war in den letzten beiden Tagen los und heute konnte
ich mich glücklicherweise etwas erholen!
I.
Am Sonntag war Nikolaustag und ich hätte ihn wahrscheinlich vergessen, wenn ich
nicht das Datum im Kalender gesehen hätte. Wie schon im letzten Eintrag erwähnt,
habe ich bisher nur wenig von der Vorweihnachtszeit zu spüren bekommen.
Eingeladen waren die Kinder aus dem Orphanato zu einer Weihnachtsfeier, welche
von „Rotary“ organisiert wurde. „Rotary International“ ist eine Organisation,
welche weltweit Arbeit für Frieden, Austausch und andere Hilfsdienste leistet. Auch
in Dili findet sich einer dieser Clubs, dessen Arbeit stark von australischer
Unterstützung profitiert. Die Kinder wurden eingeladen, um auf dem Gelände des Clubs Ballspiele und andere Spiele zu spielen und anschließend Mittag zu essen. Eine
Schwester und ich begleiteten die Kinder, welche sich sehr über die freie Zeit
freuten und gemeinsam Fußball spielten oder „Äffchen in der Mitte“. Auch so
etwas wie Eierlauf mit Murmeln anstelle der Eier wurde angeboten. Zum Mittagessen
gab es etwas Gegrilltes mit Toastbrot und da sehr viele Gruppen eingeladen
waren, wurde jede Gruppe nummeriert und dann der Reihe nach aufgerufen. Ich
muss leider zugeben, dass das Essen nicht besonders lecker war… Nach dem Essen
stand wieder etwas Zeit zur Verfügung. Ich nutzte die Zeit und unterhielt mich
mit einigen der anwesenden Australier, die auch zu „Rotary“ gehören. Viele
wohnen nicht in Timor-Leste und sind nur für gewisse Zeit oder wegen des
Kinderfestes gekommen. Meine Arbeit als Freiwillige fanden sie sehr spannend,
wollten genau wissen, was ich arbeite und ob ich wirklich mit im Orphanato
wohne. Ich bekam viel Lob für meine Arbeit zu hören, was mich natürlich sehr
freut. Zum Abschluss und auch irgendwie als Höhepunkt gab es für jedes Kind ein
„Weihnachten im Schuhkarton“ von einem weiblichen oder männlichen Nikolaus überreicht. Auch hier ging es nach Gruppen sortiert voran und zusätzlich getrennt
nach Jungen und Mädchen. Jedes Kind bekam einen Schuhkarton und eine
zusätzliche Kleinigkeit überreicht und ein schönes Weihnachtsfest gewünscht.
Anschließend wurden die Kartons natürlich sofort geöffnet und die schönen Dinge
bestaunt. Es war für sehr schön einmal die andere Seite dieser „Weihnachten im
Schuhkarton“-Aktionen zu sehen und nicht nur immer die Päckchen zu packen und
abzuschicken. Diese Päckchen kamen aus Australien. Doch auch in Deutschland
werden häufig solche Schuhkartons in Schulen oder Kindergärten gepackt und auf
die Reise geschickt. Die Kinder haben sich natürlich sehr gefreut über die
Stifte, Figuren, Aufkleber etc. Nach einer kleinen Abschiedsansprache und einem
Gebet ging es für uns dann mit dem Microlet zurück ins Orphanato.
II.
Programmpunkt Nummer zwei an diesem Sonntag war eine weitere
Weihnachtsfeier, zu der mich die Schwestern spontan mitgenommen haben. Geladen
hatte die Indonesische Botschaft in das "Ocean View" Restaurant in Dili. Drei
Schwestern und ich machten uns also auf den Weg und nach langem Suchen und
Umherirren fanden wir auch das Restaurant. Direkt am Strand und ohne Außenwände
machte es seinem Namen alle Ehre mit einem grandiosen Blick auf das Meer, die Cristo Rei und die Schiffe im Hafen von Dili. Wir nahmen Platz und zu meiner Verwunderung
gab es sogar Tischdecken, was sonst wirklich selten hier vorkommt. Sie waren
zwar nicht wirklich sauber, aber immerhin. Es wurden an die Tische kleinere in
Bananenblättern gekochte Snacks oder gebratene Tofuwürfel und Getränke gereicht.
Mit an unserem Tisch saßen einige Indonesier, mit denen ich mich ganz gut auf
Englisch unterhalten konnte, denn ich kann kaum mehr Indonesisch (habe leider
alles vergessen) und meine Gesprächspartner eher kein Tetum. Vielleicht werde
ich die oder den einen oder anderen ja noch einmal wiedersehen. Eine kleine
Band spielte auf der Bühne und immer wieder wurden Losnummern gezogen, welche dann einen kleinen Preis gewann. Ich hatte leider mit der Nummer 29 kein Glück.
Ein großes Buffet wurde aufgebaut mit allerlei Leckereien; Reis, Mie goreng, Meeresfrüchten,
Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und so einigen anderen Dingen und es schmeckte
wirklich alles sehr lecker. Nach dem Essen wurden einige Tänze aufgeführt und
es wurde gesungen. Gegen Ende hielten drei Männer eine Rede; der Vorsitzende
der Indonesischen Botschaft in Dili, der Chef des osttimoresischen Ölkonzerns
und der Chef der indonesischen Bank in Dili. Es war also ziemlich hoher Besuch
anwesend! Nach einem Abschlussgruppenbild machte ich mich dann im Regen mit
meinen Schwestern auf den Rückweg.
Zeit für meine geplante Überraschung für die Kinder hatte es nach diesem langen Tag leider nicht mehr, aber ich werde sie auf jeden Fall nachholen!
Gestern war dann das lang herbeigesehnte Kindergartenfest!
Nach der allmorgendlichen Messe machte ich mich auf den Weg zum Kindergarten
und von dort zusammen mit Sabino auf dem Roller zum Festplatz. Dieser war ein
kleiner Parkt, welcher aber ziemlich vermüllt war und den einige Menschen offensichtlich auch als Schlafstätte nutzen. In der Mitte befand sich eine runde Bühne aus Stein, welche zum Zentrum
unseres Festes wurde. Mit einigen anderen Helfern schmückte ich die Bühne mit
Tüchern und Luftballons und half beim Bestuhlen der drei aufgebauten Zelte für
die Gäste. Auch die ganzen Requisiten und die Anlage wurden nach und nach
herbeigebracht. Um 14.00 Uhr sollte das Fest beginnen und so machte ich mich zwei
Stunden vorher mit ein paar Mädels der FFCJM, die beim Aufbau geholfen haben,
mit dem Taxi auf zum Kindergarten. Wir zogen uns um und aßen noch eine
Kleinigkeit und schon ging es mit dem Taxi wieder zurück. Die Kinder kamen
teilweise schon in ihren Kostümen, andere zogen sich dort erst um. Auf jeden
Fall füllte sich langsam der Park.
Den Auftakt machte die Drumband, bei der ich spontan mit der Trillerpfeife helfen musste den Rhythmus anzugeben. Geprobt hatte ich das zuvor nicht, aber oft genug zugesehen, um ungefähr zu wissen, wie es geht – mit Erfolg! Dann folgten die ganzen einstudierten Tänze, Lieder, Theaterstücke und Fashion Shows. Vier ganze Stunden dauerte das Programm an! Die meisten Tänze habe ich auf der Bühne mitgetanzt, bei manchen Liedern habe ich die Kinder mit meiner Querflöte begleitet und ansonsten habe ich beim Umziehen der Kinder und der Aufstellung für die nächste Nummer geholfen. Es waren unheimlich anstrengende und stressige vier Stunden, aber es hat sich gelohnt! Ein kurzer Regenschauer unterbrach die Vorführungen, aber nur für 15 Minuten. Das Programm war abwechslungsreich mit traditionellen und modernen Tänzen, aufregende Kostüme und individuelle Requisiten.
Am Schluss gab es etwas zu Essen; viel Kuchen und andere süße Dinge und der anschließende Abbau ging relativ schnell vonstatten und so konnte ich nach ziemlich genau zwölf Stunden endlich wieder zurück ins Orphanato, duschen und einfach Schlafen gehen!
Den Auftakt machte die Drumband, bei der ich spontan mit der Trillerpfeife helfen musste den Rhythmus anzugeben. Geprobt hatte ich das zuvor nicht, aber oft genug zugesehen, um ungefähr zu wissen, wie es geht – mit Erfolg! Dann folgten die ganzen einstudierten Tänze, Lieder, Theaterstücke und Fashion Shows. Vier ganze Stunden dauerte das Programm an! Die meisten Tänze habe ich auf der Bühne mitgetanzt, bei manchen Liedern habe ich die Kinder mit meiner Querflöte begleitet und ansonsten habe ich beim Umziehen der Kinder und der Aufstellung für die nächste Nummer geholfen. Es waren unheimlich anstrengende und stressige vier Stunden, aber es hat sich gelohnt! Ein kurzer Regenschauer unterbrach die Vorführungen, aber nur für 15 Minuten. Das Programm war abwechslungsreich mit traditionellen und modernen Tänzen, aufregende Kostüme und individuelle Requisiten.
Am Schluss gab es etwas zu Essen; viel Kuchen und andere süße Dinge und der anschließende Abbau ging relativ schnell vonstatten und so konnte ich nach ziemlich genau zwölf Stunden endlich wieder zurück ins Orphanato, duschen und einfach Schlafen gehen!
Traditioneller Tanz
Drumband
Fashionshow
Nach den ganzen Programmpunkten
Meine Kindergartenkinder
Ein paar fleißige Helfer und Freunde aus der FFCJM
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