… das lag leider am fehlenden Internet und auch an der wenigen
Zeit, die ich zum Schreiben hatte. Aber dafür heute ein umso längerer Artikel!
Kaum zu glauben, es ist schon der zweite Dezember und die
Adventszeit hat begonnen. Wenn ich nicht wüsste, dass schon Dezember ist, dann
würde ich von der Weihnachtszeit nicht viel mitbekommen. Das Wetter ist wie
gewohnt sehr warm, aber seit drei Tagen hält die Regenzeit Einzug (zumindest
denke ich, dass sie endlich begonnen hat), was etwas Veränderung in den
bisherigen erbarmungslos sonnigen und heißen Alltag bringt. Ja die Regenzeit –
es regnet mal zehn Minuten, mal eine Stunde am Tag, der Himmel ist manchmal
bedeckt und kurz nach dem Regen ist die Luft etwas abgekühlt, aber Erfrischung
bringt der Regen nicht. Eher noch schwülere Luft! Vom Wintereinzug in
Deutschland habe ich gehört, bei mir fehlt jedoch jegliches Gefühl für die
Jahreszeit. In Timor-Leste gibt es nur die Trocken-und die Regenzeit, die das
Jahr bestimmen.
Besuch aus Deutschland:
Die Freiwillige, welche vor mir ein Jahr in meinem Projekt
in Dili gelebt hat, kam zu Besuch! Sie wohnte allerdings nicht hier im
Kinderheim, sondern im Backpacker Hostel in Dili. Nach einem Vormittag im
Kindergarten hat sie mich dort abgeholt und wir sind in einem italienischen
Restaurant (wusste gar nicht, dass es so etwas in Dili gibt und war bisher auch
in keinem Restaurant) zu Mittag essen gegangen. Wir haben uns lange unterhalten
über alle möglichen Dinge. Es war sehr schön mal Meinungen und Erlebnisse von
einer Person zu hören, die wirklich das Projekt und die Arbeit in Dili kennt!
Ich bin erst die zweite Freiwillige in Dili, daher konnte ich bisher kaum
Erfahrungen aus den Zwischenberichten der Ehemaligen lesen, die in Salzkotten gerne
als Abendlektüre von uns MaZ´lern verschlungen werde. Die Zeit verflog und die Kinder
im Orphanato warteten schon, darum machte ich mich auf den Heimweg, aber zu
Fuß! Ich kannte den Weg nach Hause bisher nicht, sondern nur die Straße, aber
zusammen mit meiner Vorgängerin lernte ich diesen kennen und seither laufe ich
auch jeden Morgen zum Kindergarten. Seit drei Wochen haben wir dort auch eine
neue Lehrerin, die ganz nah am Orphanato mit ihrer Famlilie wohnt und mit ihr
laufe ich morgens zusammen. So lernt man die Nachbarn kennen und kommt ab und
an ins Gespräch, was sehr schön ist. Ich werde mittlerweile von vielen erkannt
und oft höre ich irgendwoher ein „Bondia Laura“ oder ein „Good Morning“, was
mich sehr freut.
Nur einen Tag später kam meine Vorgängerin auch zu Besuch ins Orphanato. Die Kinder freuten sich riesig und überredeten sie sogar, eine Nacht dort zu bleiben. Dass sie keine Sachen zum Duschen und Schlafen dabei hatte störte niemanden und das Nötigste wurde ihr ausgeliehen und so hatte ich einen weiteren Abend mit schönen Gesprächen auf Deutsch.
Damit aber noch nicht genug. Sie fragte mich, ob ich den Abend vor ihrer Abreise gemeinsam mit ihr und ein paar Bekanntschaften aus dem Hostel verbringen möchte. Noch nie war ich abends oder gar nachts ohne die Schwestern unterwegs, doch diese waren einverstanden, weil ich ja mit keiner Fremden unterwegs war. Geschlafen habe ich in dieser Nacht aber im Hostel, da das Orphanato und das große Tor abends immer abgeschlossen wird. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend in Dili mit einem weiteren Deutschen, zwei Schweden, einer Chinesin und einer Timoresin. Auch lernte ich eine Deutsche Freundin meiner Vorgängerin kennen, die ab und zu Ausflüge mit ihr unternommen hat. Vielleicht nimmt sie mich ja auch mal irgendwohin mit!
Nur einen Tag später kam meine Vorgängerin auch zu Besuch ins Orphanato. Die Kinder freuten sich riesig und überredeten sie sogar, eine Nacht dort zu bleiben. Dass sie keine Sachen zum Duschen und Schlafen dabei hatte störte niemanden und das Nötigste wurde ihr ausgeliehen und so hatte ich einen weiteren Abend mit schönen Gesprächen auf Deutsch.
Damit aber noch nicht genug. Sie fragte mich, ob ich den Abend vor ihrer Abreise gemeinsam mit ihr und ein paar Bekanntschaften aus dem Hostel verbringen möchte. Noch nie war ich abends oder gar nachts ohne die Schwestern unterwegs, doch diese waren einverstanden, weil ich ja mit keiner Fremden unterwegs war. Geschlafen habe ich in dieser Nacht aber im Hostel, da das Orphanato und das große Tor abends immer abgeschlossen wird. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend in Dili mit einem weiteren Deutschen, zwei Schweden, einer Chinesin und einer Timoresin. Auch lernte ich eine Deutsche Freundin meiner Vorgängerin kennen, die ab und zu Ausflüge mit ihr unternommen hat. Vielleicht nimmt sie mich ja auch mal irgendwohin mit!
Hundebabys:
Nachdem einer unserer drei Hunde vor ungefähr drei Wochen
leider verstorben ist kam doch recht schnell eine schöne Überraschung! Das
Weibchen unserer beiden Hunde hat letzte Woche fünf süße kleine Welpen auf die
Welt gebracht! Den ganzen Tag lag sie im Graben unseres Innenhofs und hat sich
nicht mehr hinausbewegt und am nächsten Morgen lag sie mit ihren fünf Welpen,
zwei weiblich und drei männlich, im Graben. Mittlerweile haben wir sie in unseren
Schuppen verlegt und wo sie sich scheinbar wohl fühlen.
Wo ich gerade schon bei den Tieren bin; mein kleines Huhn „Lauri“ hat ja nun auch einige Wochen im Innenhof leben dürfen, weil es noch zu klein zum Schlachten war. Nun ist es leider über Nacht in den Innenhofgraben gefallen und hing dort wohl längere Zeit kopfüber an seiner Leine und hat dies leider nicht überlebt.
Wo ich gerade schon bei den Tieren bin; mein kleines Huhn „Lauri“ hat ja nun auch einige Wochen im Innenhof leben dürfen, weil es noch zu klein zum Schlachten war. Nun ist es leider über Nacht in den Innenhofgraben gefallen und hing dort wohl längere Zeit kopfüber an seiner Leine und hat dies leider nicht überlebt.
Feier Don Bosco Training Center:
Letzten Freitag, den 27.11.15, wurde ich auf eine Feier
meiner beiden Arbeitskolleginnen eingeladen. So genau wusste ich anfangs nicht,
was gefeiert werden soll, aber das weiß ich hier ja oft nicht. So machte ich
mich nach dem Kindergarten mit der Kindergartenschwester, einer weiteren
Kolleging und einem Freund auf den Weg mit den Rollern durch die Stadt. Nachdem
wir die lange Strecke mit einer Reifenpanne (der Reifen war kaputt und musste
in der Werkstatt schnell gewechselt werden) und viel Verkehr auch mit einiger
Verspätung ankamen, wusste ich immer noch nicht, was eigentlich der Grund der
Einladung war. In einer großen offenen Halle saßen viele Menschen in Talaren,
wie man es von Schulabgängern aus amerikanischen Filmen kennt. Drum herum
standen sehr viele Menschen, alles Angehörige und Freunde, die das Spektakel
nicht verpassen wollten. Eigentlich war ich ganz froh, dass wir zu spät kamen,
denn von der Zeremonie verstand man kaum etwas und die Hitze quälte. So mussten
wir nur ungefähr eine halbe Stunde ausharren, bis die Zeremonie beendet war und
wir unsere beiden Kolleginnen gefunden hatten, die unter den Talarträgern
saßen. Ich weiß, dass die beiden einen Abschluss des Don Bosco Training Centers
bestanden haben, aber leider nicht welches Gebiet. Jedenfalls ging es im
Anschluss zu der einen Kollegin nach Hause, wo wir nach weiterem Warten ein
reichhaltiges Essen aufgetischt bekamen. Mittlerweile war es ungefähr 16.00 Uhr
und seit dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen, dementsprechend hungrig
war ich. Es gab eine Festansprache, leider sehr tränenreich, da die Kollegin
schon einige Schicksalsschläge in ihrem Leben erleiden musste, und anschließend
wurde das Buffet eröffnet. Reis, verschiedenes Fleisch, Salat, Süßkartoffeln,
die unterschiedlichsten frittierten Teilchen und Fisch und so weiter… Es war
richtig lecker!
Vollgestopft freute ich mich dann auf die wohlverdiente Dusche und mein Bett, aber weit gefehlt. Denn ich erfuhr, dass wir auch bei der zweiten Kollegin noch zum Essen eingeladen sind! Also machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal nach Vila Verde, ein Stadtteil Dilis. Als wir dann auch nach langem Suchen das Haus gefunden hatten, wurden wir schon erwartet. Auch hier wurde vor dem Haus ein langes Buffet aufgebaut mit vielen Leckereien. Auch hier wurde festlich die Torte angeschnitten, einige Worte an die Gäste gerichtet und anschließend gegessen. Da ich (leider) bei dem Tortenanschnitt helfen musste, musste ich auch ist als eine der ersten ans Buffet, wovon ich eigentlich gar nichts mehr essen konnte. Aber was man nicht alles macht, um die Leute nicht zu enttäuschen; ich füllte noch einen weiteren Teller leckeres Essen.
Wirklich froh war ich, als wir dann endlich zurück im Kinderheim waren, denn ich war wirklich erledigt!
Vollgestopft freute ich mich dann auf die wohlverdiente Dusche und mein Bett, aber weit gefehlt. Denn ich erfuhr, dass wir auch bei der zweiten Kollegin noch zum Essen eingeladen sind! Also machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal nach Vila Verde, ein Stadtteil Dilis. Als wir dann auch nach langem Suchen das Haus gefunden hatten, wurden wir schon erwartet. Auch hier wurde vor dem Haus ein langes Buffet aufgebaut mit vielen Leckereien. Auch hier wurde festlich die Torte angeschnitten, einige Worte an die Gäste gerichtet und anschließend gegessen. Da ich (leider) bei dem Tortenanschnitt helfen musste, musste ich auch ist als eine der ersten ans Buffet, wovon ich eigentlich gar nichts mehr essen konnte. Aber was man nicht alles macht, um die Leute nicht zu enttäuschen; ich füllte noch einen weiteren Teller leckeres Essen.
Wirklich froh war ich, als wir dann endlich zurück im Kinderheim waren, denn ich war wirklich erledigt!
Das sind nur zwei Bilder der zweiten Feier des Tages,
aber es werden noch mehr folgen!
aber es werden noch mehr folgen!
Nationaltag:
Letzten Samstag, den 28.11.2015, war Nationalfeiertag in
Timor-Leste: vor genau 40 Jahren wurde
die Unabhängigkeit ausgerufen, außerdem wurde die seit 500 Jahren bestehende
Verbindungen zu Portugal, der ehemaligen Kolonialmacht Timor-Lestes, gefeiert.
Viel habe ich von diesem Fest leider nicht mitbekommen, aber schon Tage zuvor war an jedem Haus in der Stadt eine timoresische Flagge zu sehen. Ich finde schon, dass die Timoresen sehr stolz auf ihr Land sind. Nicht nur am Nationalfeiertag sieht man die Landesflagge vermehrt, es wird auch oft Kleidung in den Landesfarben, die alle auch in der deutschen Fahne im Übrigen vorkommen J, getragen. Sogar schon des Öfteren habe ich Handys in den Farben Schwarz, Gelb und Rot gesehen!
Viel habe ich von diesem Fest leider nicht mitbekommen, aber schon Tage zuvor war an jedem Haus in der Stadt eine timoresische Flagge zu sehen. Ich finde schon, dass die Timoresen sehr stolz auf ihr Land sind. Nicht nur am Nationalfeiertag sieht man die Landesflagge vermehrt, es wird auch oft Kleidung in den Landesfarben, die alle auch in der deutschen Fahne im Übrigen vorkommen J, getragen. Sogar schon des Öfteren habe ich Handys in den Farben Schwarz, Gelb und Rot gesehen!
Am Abend fand eine Feier im Orphanato statt, wie ich an
diesem Tag erst erfuhr. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft feierte seinen elften
Geburtstag und die Eltern mieteten sozusagen das Orphanato. Das Festessen wurde
von der Familie mitgebracht und so mussten wir nur Tische aufstellen und
putzen. Ich glaube langsam, dass jeder Geburtstag mit einer eins besonders
gefeiert wird, denn ich war schon auf der 31 Jahre Jubiläumsfeier einer Schule,
dem 41. Geburtstag eines Priesters, dem 11. Geburtstag eines Mädchens und das
muss ja etwas bedeuten. Ich werde bei Gelegenheit mal danach fragen!
Es gab superleckeres Essen mit Nachtisch und Kuchen und einmal mehr musste ich meine Essensvorsätze vernachlässigen… Im Allgemeinen ist das Essen hier meistens frittiert und schmeckt sehr lecker und langsam mache ich mir doch ernsthafte Sorgen um mein Gewicht und versuche deshalb etwas weniger zu essen. Aber bei so leckerem Festessen geht das einfach nicht!
Im Anschluss an das Essen führte das Orphanato ein paar Tänze vor und ein paar andere Gäste sangen ein paar Lieder und um 22.00 Uhr war Schluss. Alle Gäste gingen und zurück blieb ein großer Berg zum Spülen und Aufräumen, was aber relativ schnell dann vonstatten ging.
Es gab superleckeres Essen mit Nachtisch und Kuchen und einmal mehr musste ich meine Essensvorsätze vernachlässigen… Im Allgemeinen ist das Essen hier meistens frittiert und schmeckt sehr lecker und langsam mache ich mir doch ernsthafte Sorgen um mein Gewicht und versuche deshalb etwas weniger zu essen. Aber bei so leckerem Festessen geht das einfach nicht!
Im Anschluss an das Essen führte das Orphanato ein paar Tänze vor und ein paar andere Gäste sangen ein paar Lieder und um 22.00 Uhr war Schluss. Alle Gäste gingen und zurück blieb ein großer Berg zum Spülen und Aufräumen, was aber relativ schnell dann vonstatten ging.
Die für den Nationalfeiertag geschmückten Straßen
Die Geburtstagsfeier im Orphanato
Advent:
Schon das erste Lichtlein auf dem Adventskranz brennt oder
zumindest auf dem Teller, der meinen Kranz ersetzt, da ich hier nun wirklich
keine Tanne auffinden kann. Also mussten frische Blumen und Blätter zur
Weihnachtsdeko verarbeitet werden und eigentlich sieht es nun auch ganz hübsch
aus. Letzten Samstag habe ich in der Kapelle des Seminarys bei den
Vorbereitungen für die Adventszeit geholfen. Wir schmückten alles mit lila
Tüchern und Blumengestecken und zu meiner großen Überraschung wurde eine Art
Adventskranz aufgestellt! Der besteht aus zwei mit etwas Abstand zueinander
verbundenen Holzplatten und in der oberen sind vier Löcher für vier Kerzen
vorhanden. So kann man die Kerzen befestigen und außen herum wurde ein
Kränzchen aus tannenartigen Zweigen (ich weiß leider nicht, wo diese her sind)
gelegt. Ich würde sagen; anders als ich es kenne, aber immerhin ein kleines
Anzeichen für Weihnachten! Auf dieselbe Art und Weise haben wir anschließend
auch noch die Kapelle im Orphanato geschmückt und da ich seit einigen Wochen
jeden Abend mit den Kindern Rosenkranz in der Kapelle bete, finde ich es schön,
dass die Kapelle etwas weihnachtlich geschmückt ist.
Ansonsten bekomme ich nämlich nicht viel mit von Weihnachten. Keine Weihnachtsmärkte, kein Schnee und keine Kälte, keine festlich geschmückten Innenstädte und vollgestopfte Läden mit Weihnachts-und Geschenkartikeln. So richtige Stimmung kommt dabei nicht auf, aber ich bin dennoch sehr gespannt, wie Weihnachten hier gefeiert wird!
Ansonsten bekomme ich nämlich nicht viel mit von Weihnachten. Keine Weihnachtsmärkte, kein Schnee und keine Kälte, keine festlich geschmückten Innenstädte und vollgestopfte Läden mit Weihnachts-und Geschenkartikeln. So richtige Stimmung kommt dabei nicht auf, aber ich bin dennoch sehr gespannt, wie Weihnachten hier gefeiert wird!
Die Kapelle im Seminary
Mein "Adventskranz"
Die Kapelle im Orphanato
Nun seid Ihr treuen Leser wieder auf dem aktuellen Stand und
spätestens nächste Woche wird’s wieder einiges zu Lesen geben, denn am Sonntag
habe ich mit den Kindern eine Überraschung vor und am Montag wird endlich das
Kindergartenfest stattfinden!
Kumprimentus Laura
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