Ohjeeee fast einen ganzen Monat nichts geschrieben! Wird
aber jetzt höchste Zeit!
Die letzten Wochen war ich sehr mit dem Schreiben meines
dritten Zwischenberichts beschäftigt sowie mit dem sehr umständlichen Besorgen
des deutschen Visums für einen Freund, der für ein Jahr nach Deutschland als
Freiwilliger kommen wird. Auch sonst ging alles seinen mehr oder weniger
gewohnten Gang, daher kam mein Blog etwas zu kurz.
14 Jahre Timor-Leste!
Am 20. Mai war Unabhängigkeitstag in Timor-Leste, was insgesamt sehr groß aufgezogen wurde. Schon einige Tage zuvor wurden vor wirklich jedem Haus ein kleiner Fahnenmast aufgestellt mit der Landesflagge. Offizielle Gebäude wurden mit langen farblich passenden Stoffbahnen geschmückt. Viele Rollerfahrer montierten eine kleine Fahne am Lenker, ähnlich den deutschen Autofahrern wenn große Fußballspiele anstehen. An diesem Freitag wurde in der Messe die Nationalhymne gesungen, was mich schon sehr gewundert hat. Und anschließend wurde im Seminary die Fahne gehisst. Alle standen in Reih und Glied mit verschränkten Händen vor dem Haus. Eine kleine Gruppe Frathers marschierten mit der Fahne ein, dann gab es eine Ansprache zur Geschichte des Landes und dem Gedenken der Opfer. Nach einem Lied wurde dann feierlich die Fahne gehisst und anschließend stolz und erhobenen Hauptes die Nationalhymne gesungen. Ich kam mir etwas fehl am Platz vor, musste jedoch genauso mitsingen. Die Kinder aus dem Kinderheim gingen an diesem Tag in die Schule, um dort feierlich die Fahne zu hissen, anschließend hatten sie jedoch frei.
Ich besuchte zusammen mit zwei sehr guten Freunden deren Familie. Ursprünglich kommen beide aus Maubisse, doch deren Bruder sowie eine Schwester leben in Dili. Es war ein schöner Tag und ich habe mich sehr wohl gefühlt bei den Familien, welche sich auch sehr über meinen Besuch freuten. Nette Gespräche entwickelten sich und es wurde lecker gekocht.
Picknick am Strand
Letzten Sonntag machten wir mit dem gesamten Kinderheim einen Ausflug mit Picknick am Strand an der Cristo Rei. Nach der Messe wurden noch ein paar Hühner (ich weiß nicht, wie viele es waren) geschlachtet und gekocht. Insgesamt waren wir 23 Leute, so mussten wir drei Mal mit dem Auto dorthin fahren, was einiges an Zeit beanspruchte. Ich ging mit den beiden Kleinsten aus dem Kinderheim hoch bis zur Statue, was deren erster Besuch dort war und schon nach der Hälfte jammerten sie „Laura, Laura, wir können nicht mehr. Lass uns umdrehen!“. Aber nichts da! Und wir kamen nach kurzem Verschnaufen wirklich auch oben an.
Auch habe ich die nähere Bekanntschaft mit einem Seeigel machen dürfen. Das Wasser war sehr klar an diesem Tag, doch zwischen den Steinen habe ich ihn wohl nicht gesehen und hatte promt seine Stacheln im Fuß stecken. Mit einer Nadel haben wir die Stacheln dann sozusagen rausoperiert. Eine wirklich schmerzhafte Begegnung kann ich nur sagen, die ich jetzt noch deutlich spüre.
Mittags gab es dann Mie goreng, Reis, Hühnchen, Gemüse und Tomaten und zwischendrin als Snack frittierte Linsenküchlein und Donuts, die wir am Vortag schon gebacken hatten. Für die Kinder war es ein wirklich toller Tag, eine willkommene Abwechslung zum stressigen Alltag und die vielen Spiele und das Baden machte ihnen viel Spaß.